2008 und es gab wieder eine neue Tour
Die Vorbereitung stellt sich diesmal als gar nicht so leicht da, ich wollte den Pso. Duran und Pso. die Giau fahren und eine geeignete Route zu finden die nicht langweilig ist. Als die Route stand war die Tour nochmal in Gefahr da einige Mitfahrer abgesprungen sind und so starteten wir bei strahlenden Sonnenschein zu 2. mit unseren Motorrädern (Honda Transalp XV600 und Yamaha R1) am Freitag um 17Uhr Richtung Sterzing. Der erste Tag sollte "nur" als Anfahrt dienen um am nächsten Tag dann die Pässe rauf und runter zu düsen. Überraschender und glücklicher Weise hatte wir am Autobahnende keinen Stau und auch die Weiterfahrt über die Bundesstraße nach Mittenwald, Seefeld in Tirol und Zirl war wenig befahren so das ein wenig Feeling aufkommen konnte. Danach gings über die alte Brennerstraße hoch zum Brenner und weiter nach Sterzing. Die alte Brennerstraße ist landschaftlich und fahrtechnisch nicht unterinteressant leider jedoch meist überlaufen. In den Abendstunden als wir dort waren, ging es mit dem Verkehr nur die mangelnde Erfahrung meinerseits von diesem Jahr machte den Fahrspaß noch etwas weg. In Sterzing angekommen hieß es erstmal eine Übernachtungsmöglichkeit suchen und danach bei einer wirklich guten Pizza den Abend ausklingen lassen.
Der zweite Tag begann wie der erste mit strahlenden Sonnenschein was die Vorfreude auf die ursprünglich geplanten 9 Pässe gleich noch steigerte. Nach einem Frühstück und kurzer Absprache gings los.. erst nochmal auf die "alte Brennerstraße" bis kurz vor Bozen wollten wir fahren, jedoch hinter Klausen hatten wir die Nase, von dem vielen Verkehr, gestrichen voll und haben uns entschlossen über das Grödnertal und Sellajoch weiterzufahren. Das Sellajoch bleibt selbst nach der 10-ten Tour faszinierend. Leider war das Joch bei uns hoffnungslos überlaufen von Radfahrern, Wanderen und Wochenendausflügen welche entlang der Paßstraße ihr Picknick abhielten. Die Straße steigt auf der Nordseite ohne Zuhilfenahme vieler Kehren in die Höhe. Auf der Passhöhe, nur ein schmaler Durchgang im Massiv des sehr schroff aufragenden Sellastocks, bekommt man einen prächtiges Panorama zu sehen mit Langkofelmassiv und Sellastock zu beiden Seiten und nach vorne der Blick auf das Gletscherfeld der Marmolada. Die Ostrampe runter ist weit mehr geschwungen und führt über 20 Kehren runter nach Canazei. Das nächste Ziel Pso di San Pellegrino. Es geht immer an einem kleinen, rauschenden Bach entlang, die Straße steigt ungleichmäßig und kommt auf der gesamten Strecke ohne eine einzige Kehre aus. Am Ende kommt dann der Ort "Passo San Pellegrino" und ein eigentliches Passschild sucht man vergeblich.
Die nächsten Pässe auf dem Plan sollen das Highlight von heute werden Pso di Duran, Forcella Staulanza und Passo di Giau. Die SS 347 zweigt in Agordo von der SS 203 ab und man ist froh, endlich weitestgehend ohne Verkehr unterwegs zu sein. Dafür beginnt die Straße noch im Ort mäßig zu steigen. Nach drei Kilometern hat man mit der Siedlung La Valle den letzten Ort bis zum Pass hinter sich gelassen. Die Straße steigt weiterhin mit bis zu 10% und wird plötzlich sehr schmal. Dies bleibt so für einige Kehren und Kurven, dann wird der Weg überraschenderweise wieder breit und fast zweispurig. Nachdem man ein Steilstück mit beschilderten 15% gemeistert hat, lässt die Steigung plötzlich deutlich nach und man umrundet auf den letzten 1,5 Kilometern einen weiten Talkessel und hat schon bald danach den Pass samt kleinem Restaurant erreicht. Insgesamt ein schöner, anspruchsvoller und ruhiger Pass, den ich jedem nur sehr ans Herz legen kann. Über eine ruhige, landschaftlich sehr schöne Strecke verläuft zumeist durch Wälder mit reichlich Kurven und Fahrspaß kommen wir über den Forcella Staulanza nach Selva die Cadore.
Die Anfahrt von Selva di Cadore zum Passo die Giau ist absolut empfehlenswert. 29 der insgesamt 55 nummerierte Kehren wollen durchfahren werden. Anfangs schlängelt sich die Straße sehr eng durch das Tal, ständig überquert man den Bach Codalongo. Auf dem Weg finden sich drei Galerien, eine ist mit 105 m etwas länger, aber alle sind ausreichend gut beleuchtet. Der Pass ist durchgängig steil mit 10%, wird im oberen teil etwas flacher, was aber kaum auffällt. Spätestens ab Kehre 11 sollte man immer wieder mal den Blick zurück ins Tal und auf die Straße werfen. Ab der 13. Kehre erblickt man voraus die "Tal-" und Bergstation der Seilbahn. An der wir eine kleine Rast eingelegt haben um hauptsächlich unseren Flüssigkeitverlust auszugleichen. Später biegt die Straße nach rechts ab, dem Pass entgegen, der dann schon gut zu sehen ist. Der Pass ist echtes Highlight im Alpenraum, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Jetzt befürchteten wir das es wieder vorbei sein würde mit Ruhe auf der Straße und wir wieder mit viel Verkehr am eigentlich fahren und kurvenschwingen gehindert werden. Doch zum Glück war die Straße mäßig befahren. Der Weg hoch zum Tre Croci von Cortina d´Ampezzo aus ist eher unspektakulär, nicht sehr steil, nicht sehr lang. Der Anstieg beginnt direkt in Cortina und man zweigt in die SS48 Richtung Osten ab. Die Straße führt nach zwei leichten Kurven gerade den Berg hinauf. Erst kurz vor dem Ortsende wird es wieder kurvig und man durchfährt eine weite 180° Kurve. Die Steigung liegt sehr konstant bei knapp über 7%, jedoch gibt es Maxima von ca. 12%. Nach einigen Kurven und Kehren durchfährt man ein längeres, (fast) gerades Stück. Nach den nächsten beiden Kurven folgt wiederum eine Gerade und zwei Kurven später ist man schon fast am Pass. Unterwegs passiert man den Lago Scin (1478 m) von dem Mann ein, wie ich finde, wunderschönes Panorama auf die 3 Zinnen bekommt.
Unser Weg führt uns über den Misurinapass weiter nach Toblach. Einen wirklichen Anstieg oder Abfahrt zwischen Tre Croci und Misurina kann ich nicht feststellen liegt wohl auch daran das nur wenige Höhenmeter zu überwinden sind. Die Abfahrt auf der Nordrampe erfolgt duch ein bewaldetes Strecke mit 2 Kehren auf der 6 km Strecke mit der man ca. 300 Höhenmeter überwindet. In Toblach angekommen geht in Richtung unserer heutigen letzten Passtraße dem Staller Sattel, der Weg führt uns ins Antholztal und dort zu einem Tankstellenproblem. Wir müssen Tanken und steuern auf den Weg ins Tal die erste Möglichkeit an, jedoch war das Display defekt und so konnten wir unseren Maschinen nicht mit dem Lebensaft den sie benötigen füttern und fahren weiter ins Tal hinein.. wir kommen durch 1 -2 Orte keine Tankstelle in Sicht.. ich beschloß komm wir fragen lieber nen "Einheimischen". Dieser teilte uns mit die nächste Möglichkeit ist er nachdem Sattel. Puh das schaffen wir nicht mehr mit dem verbliebenen Sprit.. ja dann müsst ihr umdrehen und dann in Olang gibts noch eine.. gesagt getan... auch dort nur eine "Karten-Bargeld" Tankstelle ohne Kasse usw. man kann zwar wenigsten das Display lesen aber er akzeptiert das Plastikgeld nicht. Ok komm wir tanken jeder für 10Euro das reicht über den Sattel rüber.
Bevor ich auf die Strecke eingehe muss erwähnt werden. Die Passstraße ist von Ende Oktober bis Mitte Mai gesperrt. Auch im Sommer ist sie wegen der geringen Breite der nur einspurigen Fahrbahn im oberen Teil der Südrampe nur tagsüber zwischen 5.30 Uhr und 22.00 Uhr geöffnet. Aus dem selben Grund besteht zwischen Antholzer See und Passhöhe ampelgeregelter Richtungsverkehr. Die Fahrt von der Passhöhe in Richtung Italien ist jeweils von der 1. bis zur 15. Minute, die Fahrt vom Antholzer See (Italien) in Richtung Passhöhe von der 30. bis zur 45. Minute der Stunde freigegeben. Für Busse und Wohnwagen ist die Strecke gesperrt. Die Straße beginnt im Pustertal, auf einer Seehöhe von 1000 m. Aus Bruneck kommend zweigt sie nach knapp 8 km von der E66 (SS49) in das Antholzertal ab. Auf den ersten 12 Kilometern ist das Streckenprofil noch nicht allzu anspruchsvoll. Bis Antholz-Mittertal hat man außer hat man kaum fahrtechnische Schwierigkeiten zu überwinden. Danach ändert sich das Profil der Straße jedoch hauptsächlich im Bezug auf Steingung. Wenn das Gelände wieder abflacht und der Antholzer See (Untersee)in Sicht kommt hat man im Prinzip den oberen Teil und damit die Ampel erreicht.. An der Ampel angekommen haben wir 12Minuten Wartezeit zu überwinden und werden sobald von 4 Porschefahren angesprochen bzw. herausgefordert.. "Wieviel Vorsprung sollen wir euch denn geben..." " Wenn wir euch überholen geben wir euch oben einen Schnaps aus"... ich denke mir nur hey ich bin 300km gefahren und auf "lieder Tod als Zweiter" habe ich eh keinen Bock... fahr doch einfach vor und dann sehen wir ja was Sache ist. Im Endeffekt sind sie dann uns doch hinterhergefahren und ich denke wir waren nicht zu langsam.
Vom Staller Sattel lassen wir uns noch ca. 700Höhenmeter in die Tiefe tragen um dann unseren wirklich schönen Tag bei einem Abendessen und Bier beim Sandwirt ausklingen zu lassen.
Tag 3 steht an und wieder Sonnenschein, ich kann es gar nicht glauben die erste Tour seit langem bei der ich wirklich schönes Wetter habe. Ich glaube Manuel muss jetzt immer mitfahren . Was steht heute auf dem Plan? Nach Hause fahren über eine möglichst schöne Strecke mit dem Highlight Großglockner und ich muss sagen ja er war ein wirkliches Highlight. Bisher bin ich den Glockner immer von Bruck aus angefahren, doch von Lienz/Heiligenblut ist es wirklich viel schöner. Schon früh (Heiligenblut) hat man einen herrlichen Blick auf den Pasterzengletscher und die Kaiser Franz-Josef Höhe.
Kurz nach Heiligenblut kommt man an die "Kassa" wir holen uns das Kombiticket und legen dafür 22Euro hin. In dem Kombiticket ist neben dem Großglockner, der Gerloßpass und auch die Nockalmstraße enthalten. Die Nockalmstraße ist für diese Tour nicht vorgesehen jedoch behält das erworbene Ticket bis 2010 seine Gültigkeit --> eine neue Tour hat schon einen Fixpunkt der gefahren wird. Über zahlreiche schöne ausgebauten Kurven, Serpentinen und einen immer wiederkehrenden "Ah" im Gedächtnis was für ein Panorama errreichen wir das Hochtor (2506m). Dieses kommt erst die letzten 100m ins Blickfeld. Hinter dem Tunnel wartet ein großartiges Panorama auf die Tauern. Die Fahrt geht dann weiter in Richtung Edelweißspitze (2571 m), zuerst aber hinunter zur Fuscher Lacke (2262 m). Danach folgt noch mal ein kleinerer Anstieg (166 hm) zum Fuscher Törl (2428 m). Über viele Kehren mit Namen wie Piffkar (1620 m), Hexenküche (2058 m) und Edelweißwand (2230 m) geht es ins Tal und weiter zum Gerlospaß.
Die Straße steigt zwar schon kurz nach Wald im Pinzgau merklich an, die eigentliche Steigungen beginnen jedoch aber an der Mautstelle in Krimml, und die können es durchaus mit anderen Klassikern der Alpen aufnehmen, auch wenn sie insgesamt vielleicht ein bisschen zu kurz ist. Aber die zahlreichen Kunstbauten wie Hangbrücken, Tunnels, Panoramakehren und eine 270-Grad-Kehre, die wuchtigen Kilometersteine, die Abwechslung von Felswänden, Bergwäldern und Almwiesen in Verbindung mit einem sehr gleichmäßigen Profil, das ein gemütliches fahren ermöglicht, lassen schon Erinnerungen an „große” Pässe aufkommen. Hinzu kommen grandiose Ausblicke auf die Krimmler Wasserfälle und die Bergriesen der Hohen Tauern. Wie gesagt schade, dass der Anstieg schon nach 7 km und 600 Höhenmetern zu Ende ist. Die anschließende Abfahrt nach Zell am Ziller ist mit Ausnahme der letzten paar Kilometer vergleichsweise unspektakulär. In Zell am Ziller "quälen" wir uns mehr oder weniger das ganze Tal hinaus und auch weiter bis Achenkrich.. man hat das Gefühl alle Leute sind heute auf der Straße unterwegs und nur Touristen sind unterwegs.
Am Sylvensteinspeicher wollen wir nocheinmal Abgeschiedenheit und Ruhe geniessen. Wir nehmen die mautpflichtige Straße (3Euro) von Vorderriß nach Wallgau und fahren durch das Isartal. Ein Highlight ist diese Straße, obwohl es nicht über Berge geht, allemal. Die Fahrt an der Isar (hier noch mehr ein reissender Bach als ein Fluß) entlang ladet an mehrern Stellen ein eine kurze Pause zu machen und sich in der Isar abzukühlen. In Wallgau schlagen wir den Weg über den Kesselberg ein. Leider wird der ganze Fahrspaß den er bieten kann im Verkehr erstickt. Zum Abschluss gehts dann ab Murnau nochmal auf die Autobahn um sicher pünktlich zum Abendessen bei unseren Familien zu sein. Es waren sehr schöne 3 Tage und die Hoffnung lebt in mir noch eine Tagestour zum Saisonausklang fahren zu können.
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